Interview de Dan Kersch avec le Luxemburger Wort

"Wir wollen mehr Partner als Kontrollorgan werden(...)"

Interview: Luxemburger Wort (John Lamberty)

Luxemburger Wort: Dan Kersch, die Rolle der Distriktskommissariate als Mittlerinstanz zwischen Staat und Gemeinden erschien vielen ja gerade im Lichte der modernen Kommunikationstechnologien als Anachronismus. Inwiefern wird sich der Austausch mit den Gemeinden in Zukunft wandeln?

Dan Kersch: Der Austausch zwischen Innenministerium und Gemeinden soll künftig über eine gesicherte elektronische Plattform laufen. Zurzeit müssen wir hierfür aber noch etliche technische Hürden überwinden. Vor allem braucht es eine noch bessere Kooperation zwischen dem "Centre des technologies de l'information de l'Etat", dem Informatiksyndikat Sigi und einigen weiteren Partnern. Im Erfolgsfall wird es ein Meilenstein hin zur administrativen Vereinfachung sein.

Luxemburger Wort: Als nahe und fachkundige Beratungsstelle waren die Distriktskommissariate bis zuletzt auf kommunaler Ebene geschätzt. Inwiefern wird dies kompensiert?

Dan Kersch: Die beratende Funktion der Kommissariate wird von einer entsprechenden, neuen Abteilung im Innenministerium übernommen. Der direkte Kontakt der einzelnen Abteilungen mit den Gemeinden wird übrigens schon seit geraumer Zeit gefördert. Wir wollen mehr Partner als Kontrollorgan werden, auch wenn es Zeit braucht, gewachsene Mentalitäten zu ändern.

Luxemburger Wort: Besteht nicht die Gefahr, dass die Beziehung zu den Gemeinden mit der Direktaufsicht durch das Innenministerium nun stärker politische Züge annimmt?

Dan Kersch: Dies entspricht weder meinem Charakter, noch dem Amtseid, dem ich verbunden bin. Zudem agierten ja auch die Distriktskommissare stets unter der Aufsicht des Ministers. Ich denke, jede demokratisch legitimierte Regierung trägt ihre politische Verantwortung, beruhend auf Gesetzen und Regeln. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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